Wie bereits letzte Woche erwähnt, war der Saisonstart für die Kunstradfahrer/innen bei der Bezirksmeisterschaft in diesem Jahr wieder besonders erfolgreich, auch wenn ein paar kleine Wermutstropfen dabei sind. Jedenfalls bewiesen unsere Aktiven in Schenklengsfeld, dass sie aus der Spitze des Radsportbezirks Kassel nicht mehr wegzudenken sind. Den Anfang machte unsere jüngste Sportlerin Emma Richter. In ihrer Altersklasse U9 ging sie als haushohe Favoritin an den Start. Neben dem Titel ging es für Emma aber auch um die mögliche Teilnahme an der Hessenmeisterschaft, sodass sie sich keinen Fehler erlauben durfte. Die Siebenjährige meisterte ihr anspruchsvolles Programm mit größter Coolness und sicherte sich mit neuer Bestleistung von 40,31 Punkten und gut 24 Punkten Vorsprung neben dem Bezirksmeistertitel auch die Quali zur Hessenmeisterschaft der U11. Absoluter Wahnsinn! Für Celina Schneider war es in der Altersklasse U11 der erste „offizielle“ Wettkampf nach der Generalprobe vor heimischem Publikum in der Woche zuvor. Celina zeigte, dass die die Anweisungen der Trainerinnen gut umgesetzt hatte und beherrschte die Übungen schon wesentlich sicherer als bei der Vereinsmeisterschaft. Mit einem guten Ergebnis von 12,32 Punkten erreichte sie Platz 16. Nach einem dreiviertel Jahr Trainingspause hat Pia Lameyer wieder Spaß am Kunstradfahren gefunden. Ihr Programm klappte gut, auch Frontstand und Lenkersitz, die beim Einfahren noch etwas wackelig waren. Pia verbesserte sich mit knapper neuer Bestleistung von 19,81 Punkten um drei Plätze und belegte Rang 12. Nina Langlotz hatte trotz längerer Krankheitspause ein anspruchsvolles Programm aufgestellt, ging es doch für sie darum, die Qualifikation zur Hessenmeisterschaft nach der Nachnominierung im Vorjahr dieses Mal auf direktem Wege zu erreichen. Nina beherrschte ihre Übungen sicher – in Schenklengsfeld ließ dann aber die Kraft nach und so musste sie bei der Reitsitzhocke und der Lenkervorhebehalte das Rad verlassen. Am Ende kam Nina mit 35,53 Punkten auf den fünften Platz. Kleiner Trost: Im April gibt es die Möglichkeit zur Nachquali und da kann Nina mit aufgestockter Schwierigkeit an den Start gehen. Diese Chance gab es für Sophie Pruß nicht, weil sie bei dem Sichtungstermin verhindert ist. Folglich musste ihr Programm schon bei der Bezirksmeisterschaft klappen, damit die Quali in trockenen Tüchern ist. Im Wettkampf bewies Sophie Nervenstärke, zeigte ihr anspruchsvolles Programm mit höchster Konzentration und wurde dafür mit einer traumhaften neuen Bestleistung von 43,27 Punkten belohnt. Die erste Quali war geschafft und dazu gab es die Bronzemedaille. Bei Hanna Reichmann lief es im Training in letzter Zeit nicht ganz so gut; sicher geglaubte Übungen klappten plötzlich nicht mehr und irgendwie war der „Wurm drin“. Bei der Bezirksmeisterschaft in Schenklengsfeld bewies Hanna aber dann, dass sie zum richtigen Zeitpunkt topfit ist. Dank der hohen Schwierigkeit durfte sie sich ein paar kleine Wackler leisten und qualifizierte sich nach der Nachnominierung im Vorjahr dieses Mal auf direktem Wege mit 43,56 Punkten und Platz zwei zur Hessenmeisterschaft. In der Gruppe der Schüler U11 verteidigte René Kasper seinen Bezirksmeistertitel. Die Qualifikationsnorm hatte er bereits im Vorjahr geschafft, konnte aber bei der Hessischen verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Leider war René trotz seines soliden Vorsprungs und guten Trainingsleistungen viel zu aufgeregt, sodass er beim Sattellenkerstand und der darauf folgenden Hocke Bodenkontakt hatte. Über das Ergebnis von 36,83 Punkten war er enttäuscht, aber die Goldmedaille und die Quali konnten ihn wenigstens etwas trösten. Auch Felix Schulze ging als Titelverteidiger bei den Schülern U13 an den Start. Trotz eines Sturzes und Zeitproblemen blieb Felix mit 35,13 Punkten knapp unter seiner Bestleistung. Für die Qualifikation zur Hessenmeisterschaft reichte es noch nicht, allerdings ist eine Nachnominierung wahrscheinlich. Felix freute sich über seinen Sieg. Im Einer Schülerinnen U13 heißt die neue Bezirksmeisterin Janina Kasper. Sie zeigte erstmals den schwierigen Übergang vom Reitsitzsteiger zum Lenkersitzsteiger. Ihre Höchstschwierigkeit meisterte sie mit Bravour, aber der Druck, sich erstmals zur Hessenmeisterschaft zu qualifizieren, lastete schwer auf ihr. Obwohl sie im Training ihre Übungen mühelos beherrschte, musste sie bei der Bezirksmeisterschaft zweimal das Rad verlassen und am Ende reichte dann die Zeit nicht aus. Auch wenn Janina mit 45,33 Punkten einen 14-Punkte-Vorsprung gegenüber der Konkurrenz herausfuhr, war sie über die verpasste Qualifikation traurig. Wie Nina wird sie zum Nachtermin mit erhöhter Schwierigkeit antreten. Nach mehreren Jahren Kunstrad-Abstinenz wollten es die „alten Damen“ vom RSC doch noch mal wissen. Beim Training für ein Schaufahren entwickelte sich die Idee, doch auch mal wieder unter den Bedingungen des neuen Reglements im Wettkampf anzutreten. Im Zweier Elite weiblich zeigten Verena Aßhauer/ Mareen Smasal, dass ihnen auch eine solche Pause nichts anhaben kann. Sie knüpften an die guten Leistungen der Vergangenheit an und verwiesen bei ihrem Comeback mit 82,35 Zählern die jüngere Konkurrenz mit fast 20 Punkten Vorsprung auf Platz zwei. Ein mehr als verdienter Titelgewinn und die Qualifikation zur Hessenmeisterschaft krönten ihren Auftritt.