RTF-Fritzlar

Recht neu in der Ausrichtung von Radtourenfahrten (RTF) ist der SC Fritzlar. Dies war seine dritte. Um die Startzeit am Morgen des 4. Septembers regnete es heftig, und die erwarteten Gäste blieben aus. Statt der erhofften 150 kamen nur ungefähr 50. Der RSC Weimar-Ahnatal war mit vier Leuten am Start in Fritzlar. Auch wenn der Veranstalter noch nicht so lange „im Geschäft“ ist, haben seine RTF-Strecken den Ruf, mit die schönsten in Hessen zu sein. Die längte führt über Höhen rund um den Edersee. Die kurze über 48 km geht u. a. über den gut geteerten Ederauenweg, der auch von Scharen anderer Radfahrer, offensichtlich Wochenendausflügler, besucht war. Auf dem Rückweg ging es ab Ungedanken hinauf nach Rothhelmshausen, einem hohen, entlegenen Ort, an dem die wenigsten Leute jemals gewesen sind, und dann in rasender Fahrt hinab, die Stadt Fritzlar in der Ferne immer vor Augen. Weil trotz der liebevoll ausgewählten Strecken und der weit überdurchschnittlichen Verpflegung (Würstchen! Bionade! Joghurt!) die Beteiligung so gering war, waren die Veranstalter traurig über die geringe Solidarität unter den Radvereinen in Nordhessen. Das Prinzip „Geh ich zu deiner RTF, kommst du zu meiner“ war nicht eingehalten worden. Der teilnehmerstärkste Verein war der aus dem niedersächsischen Northeim. Ein illustrer Radfahrer, der sich durch den Regen in der Frühe selbstverständlich nicht hatte abschrecken lassen, war Angelo aus Homberg, der öfter einfach so nonstop nach Hamburg fährt und kürzlich mit dem Rad nach Jerusalem gefahren ist, in 20 Tagen auf dem Landweg.